Sonntag, 14. September 2008

Schnitter Gedicht

Gedicht
Der Schnitter


von Annegret Kronenberg


Was du in Jahr und Tage

geschaffen und gesät,

das hat mit einem Schlage

der Tod dir abgemäht.

Er stellt in deinem Leben

dir immer Fallen auf.

Tappst du auch lang daneben,

einmal da tritt's du drauf.

Er fackelt gar nicht lange,

versetzt dir einen Hieb

und trennt dich ohne Bange,

von allem, was dir lieb.

Kost' froh in deinem Leben,

was Gott dir hat beschert.

Der Tod mit ein paar Schlägen

hat alles schnell zerstört.

Er kommt zu einer Stunde,

ganz plötzlich, unbedacht,

holt dich aus froher Runde,

wenn Sonne dir grad' lacht.

Mit seiner Sense mäht er,

was wächst und blüht so rot.

Nur ganz zufrieden ist er,

wenn blass du liegst und tot.

Du magst nicht seine Spiele,

das ist bestimmt auch klar,

doch denk', dass er für viele

auch der Erlöser war.

Sei ihm nicht gar so böse,

wenn er einst steht vor dir,

vielleicht sagt du: "Erlöse

mich von dem Leiden hier".

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